Kunden-Login
Warum Pflegekosten fester Bestandteil der Finanzplanung sein müssen
25. März 2022

Warum Pflegekosten fester Bestandteil der Finanzplanung sein müssen

Die Zahlen haben es in sich: Rund 4,3 Millionen Bundesbürger erhielten Ende 2020 Leistungen von der sozialen Pflegeversicherung. Das zeigt eine Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit.

Die Zahlen dürften im vergangenen Jahr weiter nach oben geklettert sein. Schon seit Jahren wächst die Zahl der Pflegebedürftigen hierzulande. Ein wichtiger Grund: Die Lebenserwartung und Alterung in Deutschland steigen, und damit nimmt das Thema Pflege quasi automatisch an Bedeutung zu.

Doch schaut man sich die aktuellen Zahlen einmal genauer an, wird deutlich: Das Thema Pflege betrifft längst nicht nur die ältere Generation. Denn laut der Berechnungen des Gesundheitsministeriums waren 23,7 Prozent der erfassten Pflegebedürftigen, das sind mehr als 1,02 Millionen Betroffene, noch keine 65 Jahre alt. Und mehr als eine halbe Millionen Personen mit einer Pflegegradeinstufung hatten das 50. Lebensjahr noch nicht erreicht. Rund 330.000 Pflegebedürftige waren sogar jünger als 30 Jahre.

Kein Wunder also, dass selbst auf der Homepage des Ministeriums zu lesen ist: „Pflegebedürftigkeit kann jede und jeden treffen.“ Sie ist keine Frage des Alters. Unfälle oder Erkrankungen können schließlich immer passieren. Was viele jedoch nicht wissen – oder möglicherweise auch nur ignorieren: Die gesetzliche Pflegeversicherung sichert lediglich die Grundversorgung ab. Weil die tatsächlichen Pflegekosten in der Regel deutlich höher ausfallen, ist eine zusätzliche private Vorsorge mehr als sinnvoll.

Unwissenheit schützt vor Zahlung nicht
Die Erfahrungen aus unserem Beratungsalltag zeigen, dass nur die wenigsten Verbraucher wissen, was an tatsächlichen Pflegekosten auf sie zukommen kann. Noch problematischer: Reicht das Geld des Pflegebedürftigen nicht aus, dann müssen Kinder für die Pflegekosten ihrer Eltern aufkommen.

Welche enormen Kosten auf die Familienangehörigen zukommen können, hat der FPSB Deutschland einmal ausgerechnet: Bei einem Eigenanteilssatz von rund 2000 Euro, den Pflegebedürftige hierzulande durchschnittlich im Monat für die Betreuung im Heim zahlen müssen, ist noch lange nicht Schluss. Denn bei diesen Kosten handelt es sich um die reinen Unterbringungskosten. Aufwendungen für Mobilität, Medikamentenzuzahlungen und soziales Leben sind noch zu addieren, so dass von einem Durchschnittswert von mindestens 2.500 Euro monatlich ausgegangen werden sollte.

Das bedeutet, dass eine durchschnittliche Pflegezeit von sieben Jahren – Tendenz steigend – schnell zu Aufwendungen in Höhe von 210.000 Euro führt. Um über diese Summe zu verfügen, müssten – bei einer Rendite nach Kosten, Steuern und Inflation von drei Prozent – erhebliche Sparleistungen erbracht werden.

Hohe Aufwendungen und Sparleistungen sind nötig
Ein 40-Jähriger zum Beispiel muss pro Monat 360 Euro ansparen beziehungsweise einmalig 86.500 Euro aufbringen. Bei einer 50-jährigen Person wären es bereits 640 Euro monatlich beziehungsweise einmalig 116.300 Euro. Die Rechnung berücksichtigt nicht, dass die Teuerungsrate im Bereich Pflege und Gesundheit bedeutend höher ausfällt als die ausgewiesene Gesamtinflation. Aus diesem Grund sind die genannten 210.000 Euro ein Minimalwert.

Damit es also nicht ein böses Erwachen gibt, sollte sich jeder frühzeitig mit dem Thema Pflege auseinandersetzen. Denn ob jung oder alt, die meisten Deutschen übersehen die enormen finanziellen Belastungen, die sich aus einer Pflegesituation ergeben können.

Mehr als eine Teilabsicherung kann die Pflegekasse jedoch nicht bieten. Je höher die Ansprüche, desto eher ist eine zusätzliche private Absicherung nötig. Die private Vorsorge wird künftig noch wichtiger werden. Man sollte sie daher nicht auf die lange Bank schieben. Qualifizierte Beratung ist bei dem komplexen Thema empfehlenswert.

Risikoszenarien auf dem Prüfstand
Professionelle Finanzplaner geben Auskunft darüber, wie man sich und seine Familie richtig absichern kann und welche Produkte welche Vorteile bieten. Außerdem können die Experten die möglichen Unterhaltspflichten für Kinder und Eltern abschätzen und organisatorisch begleiten. Ein wesentlicher Aspekt der individuellen Finanzplanung ist auch das Durchspielen möglicher Risikoszenarien und deren Auswirkungen auf die Vermögenssituation. Zum Beispiel werden inflationäre Entwicklungen oder finanzielle Aufwendungen bei einer möglichen Pflegebedürftigkeit simuliert.

Quelle: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.


« Zurück

Neueste Beiträge

FPSB-Ausblick für 2024: „Anleger sollten auf unruhige Zeiten vorbereitet sein" Wird 2024 das "Jahr der Anleihe"? Tech-Boom sorgt für Indexanpassung Marktbericht Q3 2023 - Unausgeprägte globale Konjunkturdynamik – Schwellenländer bleiben Stabilisatoren Woran Anleger Qualität in der Finanzberatung erkennen Fördermitgliedschaft Zoo Neuwied Unruhige Märkte: Wie Finanzplaner ihren Kunden gerade jetzt Mehrwert bieten Kooperation mit EXIT Mittelrheinland - Allianz für Nachfolgestrategien Warum Heimatliebe bei Aktien gefährlich ist Divorce Planning: Damit die Scheidung nicht zum finanziellen Alptraum wird
Der Charme der Prozente Marktbericht Q2 2023 - Abnehmende globale Konjunkturdynamik - Schwellenländer als Stabilisatoren Nachhaltigkeit bleibt ein Erfolgsfaktor Marktbericht Q1 2023 - Schwellenländer treiben die Weltwirtschaft Debatte um längere Lebensarbeitszeit: Was Arbeitnehmer jetzt tun sollten Öffnung Chinas beflügelt Asien-Aktien 2023: Licht am Horizont? finaconvest Vermögenswerte GmbH spendet 500 Euro an den Förderverein der Tafel Westerwald Montabaur/Wirges e.V. Marktbericht Q4 2022 - Aufhellung, aber nicht über dem Berg! Neues Notvertretungsrecht für Ehegatten: Vorsorgevollmachten bleiben wichtig Liquidität kostet - warum Sparer und Anleger jetzt handeln sollten Schritt für Schritt aus der Krise! Pflege wird immer teurer: FPSB rät zu finanziellem Extrabudget BAFA Listung: APPROVED! - Beratung durch finaconvest förderungsfähig Mündelsichere Geldanlage? Vorsicht Falle Digitale Spuren im Netz: Warum sich jeder frühzeitig um sein Online-Erbe kümmern sollte Wie es gelingen kann, nachhaltige Geldanlage nach den eigenen Vorstellungen umzusetzen – ein Leitfaden Schützt Gold auch jetzt vor Krisen und Inflation? Was jeder über Kryptowährungen wissen sollte, bevor jemand einsteigt Für mehr Durchblick im Produktdschungel: Das sind die wichtigsten Kennzahlen für die Fondsauswahl Marktbericht Q2 2022 - Eskalation der Ukraine-Krise verschärft die Lage in der Ökonomie und an den Märkten Warum für Investoren jetzt mehr Bescheidenheit angesagt ist Was bedeuten steigende Zinsen für die Aktienmärkte? Rohstoff-Boom: Sollen Anleger dem Trend folgen oder besser nicht? Die Inflation ist da – höchste Zeit zu handeln Globale Wirtschaft – Achillesferse Lieferketten? Eignen sich Bitcoin und Co. eigentlich für den Vermögensaufbau? Impact Investing: Wirkungsorientierte Geldanlage für eine nachhaltige Welt Russland-Ukraine-Krieg sorgt für steigende Rohstoffpreise Marktbericht Q1 2022 - 24. Februar - Ein Datum, das die Welt verändert Ganzheitlichkeit und Individualität – der Schlüssel zu einer qualitativ hochwertigen Beratung privater Kunden Deutschlands Rentensystem ist nicht demografiefest – Private Vorsorge essenziell Warum Pflegekosten fester Bestandteil der Finanzplanung sein müssen Zertifizierte Finanzplaner: FPSB knackt neue Schallgrenze Ein zuversichtlicher Blick auf die Schwellenländer Die 10 wichtigsten Neuerungen im Finanzbereich 2022 Marktbericht Q4 2021 - Aktien als Gewinner des Pandemiejahres Ausblick 2022 - Chancen & Risiken im Überblick Marktbericht Q3 2021 - Börsen zwischenzeitlich auf Rekordkurs PIQO® CENTER Business- & Dienstleistungszentrum Die richtigen Fragen an den Finanzberater stellen Was die Bundestagswahl 2021 für die Finanzplanung bedeutet Ortsbürgermeister Alwin Scherz gratuliert zur Firmengründung Warum erfolgreiche Geldanlage immer mit der Vermögensstruktur beginnt Frauen interessieren sich für ihre Finanzen, aber anders als Männer!

Kategorien

Zurück zur Übersicht
Bubbles Icon

Wir freuen uns auf ein
kostenloses, diskretes und
vertrauensbildendes Erstgespräch.